Einkommensrunde 2020 für Beschäftigte bei Bund und Kommunen

Wir hätten es begrüßt, wenn die VkA im Vorfeld den Vorstoß der Gewerkschaften eine Übergangsvereinbarung abzuschließen und die Einkommensrunde ins nächste Jahr zu verschieben aufgenommen hätte.

In der Corona-Krise wurden viele Defizite offensichtlich und es wurde deutlich, wie wichtig die Leistungen in Kindergärten, Verwaltungen, Kranken- und Pflegeeinrichtungen und in vielen anderen Bereichen der Daseinsvorsorge sind. Daher ist es wichtig, den öffentlichen Dienst und damit die Daseinsvorsorge attraktiv und damit zukunftssicher zu gestalten. Gleichzeitig gilt es aber auch Arbeitsplätze zu sichern.

Daher müssen in der aktuellen besonderen Situation unkonventionelle Wege gefunden und die Tarifverhandlungen differenziert geführt werden.

Für Bereiche, die besonders von der Krise betroffen sind und in denen langfristig konkrete wirtschaftliche Einbrüche und Arbeitsplatzabbau unausweichlich sind, wie bei Verkehrsflughäfen sollte der Schwerpunkt statt Entgelterhöhungen bei Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung, wie Verlängerung von Kurzarbeit, besonderen Arbeitszeitregelungen usw. liegen.

Zur dringend notwendigen Sicherung der Berufe im Gesundheitswesen und der ambulanten und stationären Pflege  und der Kinderbetreuung sind diese Bereiche besonders zu berücksichtigen und die Einkommen stärker anzuheben als für die übrigen Bereiche des öffentlichen Dienstes.

Wir fordern daher für die Tarifrunde 2020

Grundsätzliche  Erhöhung der Entgelte für alle Beschäftigten 4,8 %, mindestens aber um 150,00 €

  • Darüber hinausgehende deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung der Beschäftigten in Krankenhäusern, sowie in ambulanten und stationären Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen und der Kinderbetreuung.
  • Gesonderte Regelungen für langfristig von wirtschaftlichen Einbrüchen und Personalabbau bedrohten Bereichen, wie etwa an Verkehrsflughäfen.
  • Verlängerung der Regelungen zur Kurzarbeit und Sicherung der Beschäftigung insbesondere in den durch die Corona-Krise gefährdeten Arbeitsbereichen
  • Weitere Angleichung der Arbeitszeit Ost an West.
  • Verlängerung und Verbesserung zur Altersteilzeit ( Anhebung des Aufstockungsbetrages auf 33 %, Zugang ab dem 58. Lebensjahr und Anhebung der Quote auf 3 % )
  • Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden und Praktikanten um 100,-- €
  • Übernahme des Tarifergebnisses für Soldatinnen und Soldaten und
    Beamtinnen und Beamten
  • Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten

München, im August 2020